Genaueres Mammographie-Verfahren
06. Februar 2020
Als erstes Krankenhaus in Sachsen verfügt das Städtische Klinikum Dresden über eine neue Methode zur Diagnostik bei Patientinnen mit Brustkrebs-Verdacht: die kontrastmittelverstärkte spektrale Mammographie (CESM). Damit können Krebsherde mit einer nur geringen zusätzlichen Strahlenbelastung im Vergleich zur herkömmlichen Mammographie deutlich zuverlässiger als bisher erkannt werden. Das moderne Verfahren bietet zudem eine Alternative für Patientinnen, für die eine Magnetresonanztomographie (MRT) nicht geeignet ist.
Brustkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken und möglichst alle Krebsherde zu identifizieren, ist die Anforderung an bildgebende Verfahren. Die herkömmliche Mammographie ist dabei das am weitesten verbreitete Verfahren zur Diagnostik von Brustkrebs. Bei einer sehr dichten Brust fehlt im normalen Röntgenbild einer Mammographie jedoch häufig der Kontrast zwischen dem Drüsengewebe und einem möglichen Tumor – der Radiologe sieht dann nur Weiß auf Weiß. Der Kontrast des Tumors zum umliegenden Gewebe ist zu gering; Gewebestrukturen überlagern sich und Veränderungen sind nicht zu erkennen. Die Ausdehnung des bösartigen Gewebes ist damit für den Behandler nicht immer exakt zu beurteilen. In der Regel hilft dann eine Kontrastmittel-Magnetresonanztomographie (MRT) als bildgebendes Verfahren weiter. Für Patientinnen unter anderem mit einem Herzschrittmacher, einer Gehörprothese oder Platzangst ist sie jedoch nicht geeignet. „Das neue Verfahren der kontrastmittelverstärkten Mammographie bietet diesen Patientinnen und uns als Behandler nun eine gleichwertige diagnostische Genauigkeit“, unterstreicht Dr. Stefan Rödel, Oberarzt der Radiologischen Klinik, die Vorzüge des Verfahrens. „Wir Mediziner erhalten damit hohe kontrastreiche Aufnahmen und eindeutige Bilder für die weitere Therapieentscheidung“, ergänzt der Radiologie. Hierfür wird der Patientin ein jodhaltiges Kontrastmittel wenige Minuten vor der Untersuchung gespritzt. Dieses reichert sich im bösartigen Gewebe an und wird über ein spezielles Röntgenverfahren – dem sogenannten dual energy Röntgen – sichtbar gemacht. Die Brust wird dabei wie bei einer herkömmlichen Mammographie zusammengedrückt und in zwei Ebenen geröntgt. Pro Ebene werden statt einer Belichtung zwei aufgenommen. „Die Strahlenbelastung ist im Vergleich zur normalen Mammographie moderat“, informiert Oberarzt Rödel. „Die benötige Strahlendosis hängt immer auch von der Dichte des Brustgewebes ab. Wir benötigen im Kontrastmodus nur etwa 20 Prozent mehr als bei einer üblichen Mammographie“, erläutert der Mediziner.
Pressemitteilung